Berufsfeuerwehrtage der JF Förste Teil 2

Am 19.10.2013 war es soweit: wir konnten unsere Berufsfeuerwehrtage fortsetzen. Wir besuchten nämlich zusammen mit der JF Freiheit eine richtige Berufsfeuerwehr, die in Göttingen.
Wir wurden von Joachim Posanz und Dennis Woyke herzlich begrüßt. Sie erklärten uns, dass die Berufsfeuerwehr Göttingen in 3 Wachabteilungen eingeteilt ist. Die Beiden gehören gemeinsam mit 28 anderen Kollegen zur Wachabteilung 3. Gesamt arbeiten bei der Berufsfeuerwehr 90 Kollegen auf der Hauptwache. Jeweils im 24-Stunden-Dienst. Die Führung führte uns zuerst zur Rettungsleitstelle der Stadt und des Landkreis Göttingen. Hier werden alle Notrufe für Rettungsdienst und Feuerwehr aufgenommen und die Einsatzkräfte alarmiert und koordiniert. Joachim zeigte uns ein Bild vom gesamten Gelände der Berufsfeuerwehr. Wow, wie groß das doch ist!
Das sahen wir dann auch an der zweiten Station der Führung: der Fahrzeughalle:, so viele und so große Fahrzeuge haben wir aber nicht. Und dann ertönte auch noch ein Geräusch, das uns doch sehr bekannt war: erste gongte es und darauf folgte eine Alarmierungsdurchsage für einen Rettungswagen. Wir hatten leider unsere Jugendfeuerwehr-Kleidung nicht mit, denn sonst wären wir den Einsatz gefahren! Das können wir ja jetzt. 😉 Joachim zeigte uns, warum in der Fahrzeughalle so viele silberne Stangen aus der Decke kommen. Da rutschen im Einsatzfall die Feuerwehrleute herunter, um schneller bei ihren Einsatzfahrzeugen zu sein. Genauer sahen wir uns als Erstes den Rüstwagen an. So viel tolle Geräte auf dem Auto! Rettungsschere und Rettungsspreizer, Druckluftversorgung, Holz zum Sichern von verunfallten PKW, eine Seilwinde. Mit dem Rüstwagen werden alle Arbeiten zur technischen Hilfeleistung, also zum Beispiel Verkehrsunfällen, absolviert. Weiter ging es mit dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, kurz HLF. Dieses ist, nach dem Einsatzleitwagen, das Erstangriffsfahrzeug. Hier befinden sich Materialien zur technischen Hilfeleistung und zur Brandbekämpfung drauf. Auch ein Rüstsatz (Rettungsschere und Spreizer) findet dort Platz. Der ist allerdings längst nicht so leistungsstark wie der vom Rüstwagen, sondern dient zum Erstangriff bzw zu kleineren Schadenslagen. Atemschutzgeräteträger können sich auf einer Alarmanfahrt schon mit Atemschutzgeräten ausstatten. Die Hauptwache hat auch noch zwei von diesen Fahrzeugen. Das 2. HLF dient zum Aufbau der Wasserversorgung, denn das Löschwasser auf den Fahrzeugen ist nur begrenzt und schnell alle. Außerdem ist auf diesem Fahrzeug der Atemschutzreservetrupp. Als Nächstes ging zu der Drehleiter. Hiermit werden vorrangig Menschen aus großen Höhen gerettet, also ein 2. Rettungsweg geschaffen. Aber auch zur Brandbekämpfung wird dieses Fahrzeug verwendet oder auch bei Hilfeleitungen, wenn sich nach einem Sturm Äste gelockert haben und diese auf die Straße fallen könnten, dann werden von der Drehleiter aus die Äste abgesägt und beseitigt.
Die Führung ging nun draußen mit dem Tanklöschfahrzeug weiter. Was ein Geschoss! So groß und wuchtig! Joachim fuhr auf dem Dach den Wasserwerfer aus und zeigte uns, wie weit man damit „Wasser werfen“ kann. Das durften wir dann sogar mal selbst ausprobieren. Das hat Spaß gemacht. Das Fahrzeug musste dann unbedingt auch mit auf das Erinnerungsfoto. Auf dem Hof konnten wir auch zeitgleich die Ausbildung beobachten. Hier wurde ein Hohlstrahlrohrtraining durchgeführt. Denn natürlich müssen auch Berufsfeuerwehrleute sich ständig aus- und fortbilden. Zurück in der Fahrzeughalle bekamen wir noch die Sonderfahrzeuge vorgeführt. Die werden aber nicht so häufig eingesetzt. Sonderfahrzeuge sind zum Beispiel der Gerätewagen Gefahrgut, Strahlenschutz und Atemschutz oder auch Boote. Um die 2. Wache, die Uni-Wache, mal zu sehen, gingen wir den Schlauchturm hoch. So ein schöner Ausblick auf ganz Göttingen, aber auch echt hoch. Unten wieder angekommen schauten wir gleich noch in die Schlauchpflege rein. Hier werden Schläuche gereinigt, geprüft und repariert. Was für eine tolle Anlage. Nun ging es wieder raus und das in luftige Höhe: wir durften mit der Drehleiter mal bis ganz nach oben fahren. Diese Leiter ist eine DLK 23/12, das heißt: Drehleiter mit Korb und einer Nennrettungshöhe von 23m bei 12° Auslegung des Leiterparks. Jeder, der sich traute ist, mit Joachim auf 23m Höhe gefahren. In der Höhe schaukelt der Korb ganz schön. Nichts für schwache Nerven, aber die haben wir ja sowieso nicht 😉
Weiter ging es im Kraft- und Sportraum. Um sich fit für ihre Einsätze zu halten, müssen Feuerwehrleute jeden Tag mindestens 1 Stunde Sport treiben. Das gehört zum Beruf.
Alle Feuerwehrleute, die Atemschutzgeräteträger sind, egal ob freiwillig oder im Beruf, müssen sich einmal im Jahr einer Belastungsprüfung unterziehen. Diese besteht meistens aus einem Gitterkäfig. Und genau da ging es jetzt auch rein. In Dreierteams und im Dunkeln krabbelten wir nur mit einer Handlampe über die Atemschutzübungsstrecke. Ganz schön mutig. Und dann ist da auch noch so eine lange Röhre, da muss man sich schon ganz schnlank machen, um da durch zu passen. Außerdem blitzt und leuchtet es die ganze Zeit! Macht da einer etwa Fotos oder ist das ein Unwetter? 😉 Zur Belastungsprüfung gehört auch die Endlosleiter. Diese Leiter hat es in sich: man soll da hoch krabbeln, aber irgendwie nimmt die kein Ende und man kommt auch oben gar nicht an. Endlosleiter halt. Zum Schluss ging es dann noch in die Mannschaftsunterkünfte. Hier haben die Feuerwehrleute Ruheräume oder können sich Essen kochen. Natürlich nur, wenn sie keinen Einsatz haben.
Ein ganz großes Dankeschön von uns an die Berufsfeuerwehr Göttingen, vor allem an Joachim Posanz und Dennis Woyke für die tolle Führung. Aber auch ein Dankeschön an die Jugendfeuerwehr Freiheit dafür, dass sie diese Fahrt organisiert hat und uns dazu eingeladen hat. Dieses basiert auf der guten Zusammenarbeit der beiden Jugendfeuerwehren.
Jugendfeuerwehr Förste und Freiheit: ein tolles, starkes Team!